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Grußwort des rheinland-pfälzischen Umweltstaatssekretärs Dr. Erwin Manz (Copyright: IfaS, Christian Schönemann)
Grußwort des rheinland-pfälzischen Umweltstaatssekretärs Dr. Erwin Manz (Copyright: IfaS, Christian Schönemann)

13. Internationale Kreislaufwirtschaftswoche an der grünsten Hochschule Deutschlands

Prof. Dr. Peter Heck, geschäftsführender Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), lud zur 13. Kreislaufwirtschaftswoche vom 24. – 28. Oktober nach Birkenfeld ein, um die Potenziale einer intelligenten Kreislaufwirtschaft für Unternehmen, Städte und Kommunen zu diskutieren. Die Internationale Kreislaufwirtschaftswoche bietet mit ihrem Höhepunkt, dem Konferenztag, seit nunmehr 13 Jahren eine einzigartige Plattform, um Fachleute und Entscheidungsträger aus dem öffentlichen Sektor, Akademiker und Unternehmer aus der ganzen Welt am Umwelt-Campus Birkenfeld, der grünsten Hochschule Deutschlands, zusammenzubringen.

Im Rahmen der Internationalen Kreislaufwirtschaftswoche wurden neue Technologien und innovative Managementansätze aus dem Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich präsentiert und diskutiert. Das Veranstaltungskonzept sah den aktiven Austausch innerhalb und zwischen den jeweiligen Fachgebieten (Land-, Forst-, Abfallwirtschaft, Solarbranche etc.) vor, um auf diese Weise neue Kooperationen zur konkreten Projektumsetzung zu aktivieren. Zur diesjährigen Veranstaltungswoche konnten mehr als 150 Teilnehmende aus der ganzen Welt, vornehmlich aus sechs afrikanischen Ländern (Guinea, Kongo, Namibia, Kamerun, Ghana), begrüßt werden.

Eine Reihe von Vorträgen über internationale Initiativen, Finanzierungsprogramme, Technologien und Best-Practice-Beispielen sowie Exkursionen mit den Teilnehmern zu spannenden Projekten aus der Praxis von Unternehmen und Organisationen, wie beispielsweise Energielandschaft Morbach, ZAK Kaiserslautern, Stadtwerke Trier, Nahwärmenetz Gimbweiler und Stadt Pirmasens mit der Kläranlage Felsalbe, lieferten dazu eine Menge Input.

„Viele haben noch die Vorstellung, bei Kreislaufwirtschaft geht es um Recycling. Nein, es ist viel mehr! Es geht um ein Betrachten von Allem. Und es geht um ein verändertes Denken!“, konstatiert der geschäftsführende Direktor des IfaS, Prof. Dr. Peter Heck. In seinem Vortrag zur Konferenz brachte er die Herausforderung mit unserem „Ökologischen Fußabdruck“ auf den Punkt: „Wir haben ein Problem mit großen Füßen, die in zu kleinen Schuhen stecken!“ und ergänzt: „Wir müssen unsere Narrative darüber, wie wir leben und uns bilden, ändern! Dazu zählt auch, den Geldfluss umzuorganisieren und dadurch widerstandsfähiger zu werden.“

„Die Linearwirtschaft muss weltweit in eine konsequente Kreislaufwirtschaft überführt werden“, betonte auch der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz auf der Eröffnung der Konferenz.

Unter dem diesjährigen Motto “Added Value”, zu Deutsch „Wertschöpfung“, kamen internationale Fachleute und Entscheidungsträger aus dem öffentlichen Sektor, Akademiker und Führungskräfte aus der Wirtschaft zusammen, wie z. B. Miguel Galmés Schwarz, Nachhaltigkeitsmanager des weltweit größten Reiseunternehmens TUI und Jonathan Daniel Ocampo García, Nachhaltigkeitsmanager der Firma Dos Pinos in Costa Rica.

Im Rahmen der Internationalen Kreislaufwirtschaftswoche hatten die Teilnehmenden ferner die Möglichkeit sich bei der Firma eiwa Lehm GmbH über nachhaltige Produkte wie Lehmbauplatten, Lehmheizelemente, Lehmputze, Dämmung mit Hanf- und Holzwolle für Sanierung und Neubau, zu informieren. Diese Lehmbautechnik wird beim Aufbau von neuen Siedlungen und einer Universität im Kongo berücksichtigt.

IfaS ist außerdem Wissensvermittler und Rahmengeber eines DAAD-Alumni-Förderprogramms. In diesem Zusammenhang erhielten 65 renommierte Akademiker weltweit aus verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, IT, Forschung, Medizin und weiterer Sektoren im Rahmen der Internationalen Kreislaufwirtschaftswoche (ICEW) eine Weiterbildung in Form von Vorträgen, Exkursionen und Workshops zu neuesten Ansätzen der nachhaltigen Entwicklung. Ferner gab die Veranstaltungswoche den Teilenehmenden ausreichend Raum zum Austausch und zur Entwicklung zukünftiger Projetideen.

Die Internationale Kreislaufwirtschaftswoche ist eine Kooperation des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Umwelttechniknetzwerks Ecoliance e.V.“

Deutsch-afrikanische Studienreise

In die 13. Internationale Kreislaufwirtschaftswoche wurde eine Studienreise für deutsche und afrikanische Kommunalvertreter integriert. Die Studienreise entwickelte sich aus dem Projekt „Global nachhaltige Kommune“ heraus. Dieses Projekt hat bereits einige Kooperationen und Partnerschaften deutscher und afrikanischer Kommunen hervorgebracht.

IfaS entwickelt neue Formen der Kooperation mit Afrika mit Hilfe der traditionellen Chiefs und Könige. Hierzu reiste eigens der Vorsitzende König der Vereinigung aller afrikanischen Könige, seine Majestät Dr. Tchiffi Zié Jean Gervais nach Birkenfeld anZusammen mit König Mody A. Cissé aus Mali wurden die Möglichkeiten einer neuen fairen und nachhaltigen Zusammenarbeit mit Afrika ausgelotet. IfaS plant, ein Netzwerk bzw. eine Austauschplattform für nachhaltige Entwicklung in Afrika zu etablieren – ganz im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Eine Gruppe von rund 15 Bürgermeistern aus Afrika hatten die Möglichkeit sich im Rahmen eines eigens auf die Studienreise zugeschnittenen Programms, mit Fachvorträgen und Exkursionen zu Best-Practice-Projekten, mit Bürgermeistern aus Deutschland auszutauschen, zu vernetzen sowie den Wissensstand mit den anderen Teilnehmenden zu teilen. Von deren nachhaltigen Projekten lernend, streben die afrikanischen Vertreter eine Transformation in ihren Regionen an.

Ein regionales Beispiel ist die sich anbahnende Zusammenarbeit der Gemeinde Losheim mit Vertretern aus der Stadt Otjivarongo im Norden Namibias. Losheim und Otjiwarongo wollen eine Partnerschaft eingehen, um gemeinsam Projekte im Bereich nachhaltiger Biomassenutzung, Öko-Tourismus und Klimaschutz zu organisieren. Ein Vertreter aus Otjiwarongo sowie die OWEN Otjiwarongo Woman Empowerment Network hielten im Rahmen des Konferenztages einen Vortrag.

Ein spannendes Herzensprojekt von Prof. Heck wurde ebenfalls vorangetrieben: Klimaschutz durch Wertschöpfung für Afrika – das Begrünen der Wüste, das Entsalzen von Wasser, das Einbringen von Kohlenstoff in den Boden usw., welches in Mauretanien seinen Anfang finden soll. Hierzu trafen sich interessierte Unternehmen und Vertreter aus Mauretanien am Rande der Internationalen Kreislaufwirtschaftskonferenz.

Die Studienreise wurde gefördert durch die Engagement Global gGmbH mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Der Vorsitzende König der Vereinigung aller afrikanischen Könige, seine Majestät Dr. Tchiffi Zié Jean Gervais, auf der Konferenz im Gespräch mit Prof. Dr. Heck (Copyright: IfaS, Christian Schönemann)

Delegation afrikanischer Staaten – hier mit dem Vorsitzenden König der Vereinigung aller afrikanischen Könige, seine Majestät Dr. Tchiffi Zié Jean Gervais (Copyright: IfaS, Christian Schönemann)

Vortrag von Prof. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)
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